Tieferlegung: Die Tieferlegung der Vorderachse habe ich zu einer Zeit realisiert, als es noch nicht einfach überall Rasterplatten zu kaufen gab, und da ich auch noch in der Ausbildung steckte hätte ich das Geld wohl auch nicht ausgegeben.
Manch einer 'knackt' die Schweißpunkte der Federaufnahmen in der Mittel der Vorderachse wohl, keine Ahnung ob es wirklich soi gemacht wird wie es klingt. Meine Vorgehensweise war etwas sanfter: Die Federaufnahme ist in dem Rohr mit 4 Schweißpunkten fixiert, die habe ich einfach aufgebohrt. Dabei muss man am unteren Rohr den Bock der Lenkhebelwelle abtrennen um an den 4. Punkt zu kommen, und am Ende des ganzen Umbaus den Bock wieder anschweissen. Allerdings muss man sehr genau rechnen und messen wie weit die Federaufnahme verdreht werden muss, ich kam genau auf meine Wunschhöhe. Die Sache hat auch TÜV.
Die verschiedenen Methoden der Tieferlegung werden gerne viel diskutiert hinsichtlich der Vor- und Nachteile (eine sehr gute Abhandlung z.B. hier). Dazu gehören auch die seit längerer Zeit verfügbaren Tieferlegungsachschenkel, zu denen habe ich ein paar eigene Gedanken: ● Gerne wird gesagt, mit Tieferlegungsachschenkeln bleibt der serienmäßige Federungskomfort erhalten (stimmt, weil sich die Geometrie der Tragarme nicht ändert), und der Federweg bliebe ebenso voll erhalten. Hier zweifle ich, denn irgendwo muss das Rad ja hin federn und bei 6cm die ein solcher Achsschenkel bringt plus dem Eintauchen bei 2-3 Personen über der Vorderachse wirds da nach oben schon verdammt eng. Entsprechend liest man auch regelmäßig Berichte von schleifenden Rädern bei Bodenwellen... Oft wird dann zu gekürzten Vorderachsen gegriffen damit die Räder nicht mehr außen am Radkasten schleifen, die Dinger halte ich fahrphysikalisch wegen der Spurverringerung an der Vorderachse für nonsense. ● Ich weiß nichts über Material und Herstellungsverfahren, also über die Güte bzgl. Tragfähigkeit und Dauerbelastbarkeit der Achsschenkel, mir ist kein TAL bekannt der ein TÜV Gutachten hat. Wohl tragen manche Prüfer diese im Rahmen einer Einzelabnahme ein, ich frage mich nur auf welcher Basis. Es gibt auch umgeschweißte, da wird die Sache noch kritischer. Die Originalteile sind geschmiedet und über jeden Zweifel erhaben, nur diesen vertraue ich hier mein Leben und das meiner mitfahrenden Familie an! Bei einer Tieferlegung reduziert sich zwangsläufig der verfügbare Restfederweg. Das einzige Mittel um bei statischer und dynamischer Belastung insbesondere im Beladenen Zustand das Durchschlagen der Federung zu verhindern ist: Die Erhöhung der Federrate. Da sind die Möglichkeiten begrenzt, wenn man nicht stärkere Federpakete anfertigen lassen kann. ● Einfach nur härtere Stoßdämpfer, wie etwa Koni rot, sind KEIN Mittel gegen dieses Problem. ● Stoßdämpfer mit Zusatzfedern (Coilover), z.B. Spax (nicht ganz günstig) oder GAZ (sehr fairer Preis, sehr viele zur Verfügung stehende Federn). ●Stoßdämpfer mit Luftunterstützung, Monroe Max Air oder auch von Gabriel. Ich habe die Monroe verbaut und bin bislang sehr zufrieden, sie sind moderat hart und haben den Vorteil, dass man die Höhe dem aktuellen Belastungszustand anpassen kann. ● vorne: Monroe MA785 (Länge 241 - 355mm). Die Hülse des unteren Stoßdämpferauges muss vor dem Einbau etwas gekürzt und eine Hülse eingesetzt werden, dann passen sie. Nur für Fahrzeuge mit Tieferlegung durch verdrehte Federpakete, sonst sind sie zu kurz. ● hinten: Monroe MA824 (Länge 323 - 511). Dazu ein Doppelmanometer mit zwei Ventilen inkl. E-Kontakten, beim Aufpumpen wird damit automatisch ein Kompressor zugeschaltet. Zu beachten: An der Hinterachse sieht der Dom des Stoßdämpfers beim T2a etwas anders aus als an den späteren T2. Hier muss man das hintere untere Ende etwas weiter nach hinten biegen, da die Monroes etwa 70mm Durchmesser haben und hier sonst anschlagen.
● Von einem anderen Bulli-Fahrer bekam ich die Rückmeldung, dass die Monroes wegen ihres Durchmessers bei gekürzten Vorderachsen nicht montierbar sind, da sie dann an die Schrauben des Achskörpers anstoßen. Folglich sind Coilovers bei diesen Achsen auch keine Option mehr, die haben i.d.R. etwa 80mm Durchmesser. Weitere gute Gründe keine gekürzte Vorderachse einzubauen.
Federwegbegrenzer / Bump Stops: Bei Tieferlegung des T2 über Verdrehen der Federpakete vorne müssen irgendwann die originalen Federwegbegrenzer weichen, in diesem Fall müssen Bump Stops auf die Kolbenstange des Stoßdämpfers montiert werden. Allerdings habe ich dabei noch keine progressiv wirkenden gefunden, so dass der Anschlag immer recht hart war. Und seit dem Einbau der Monroe Max Air fällt diese Option sowieso ganz weg.
Die originalen Anschlaggummis beim T2 sind konisch und damit stark progressiv, das wollte ich wieder haben. Aber wie? Die Tragarme für die Gummis waren zwar bereits abgetrennt, aber ich hatte sie noch. Also habe ich an den Achskörper ein 8mm starkes Flacheisen geschweisst, und den abgetrennten Stummel auf ein zweites Stück Flacheisen als Trägerplatte welches ich dagegen hielt. Damit konnte ich bei belastetem Fahrzeug die Wunschhöhe des Anschlaggummis auswählen, an passender Stelle Löcher bohren bzw in der Grundplatte Gewinde schneiden, die Trägerplatte final auf Größe bringen und das ganze montieren. Funktioniert. Ich habe Federweg (soviel man bei dieser Tieferlegung ohne Änderung des Radhauses noch haben kann), die Federung schlägt nicht mehr durch und die Begrenzung setzt sehr weich ein. Perfekt.